Häufige Fragen/FAQ

Was fällt unter den Begriff „problematischer Mediengebrauch“?

Medienabhängigkeit ist keine offizielle Diagnose. Noch wird in der Forschung und Politik gestritten, wo dieses „Phänomen“ einzuordnen ist. Vieles deutet aber auf eine Verhaltenssucht hin. Es gibt eine Menge Menschen, die aufgrund übermäßigen Mediengebrauchs Probleme mit Arbeit/Schule, ihrer Gesundheit oder Freunden/Familie bekommen und dennoch das Gefühl haben, vom Computer nicht mehr loszukommen. Wenn jemand es trotz gravierender Probleme (z.B. drohenden Arbeitsplatzverlusts/Ausbildungsabbruch) nicht schafft, den Mediengebrauch auf ein gesundes Maß zu reduzieren, spricht man von einer Abhängigkeit.

Mediengebrauch im Übermaß äußert sich konkret bei:

  • Computerspiel
  • Suchen nach Informationen („Surfen“)
  • Cybersex
  • Chatten
  • Verwenden sozialer Netzwerke
  • Kaufsucht („Online-Shopping“)

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Ab wann bin ich süchtig?

Es gibt bestimmte Kriterien, um ein abhängiges Verhalten zu diagnostizieren.

Leitsymptome einer Medienabhängigkeit

  • Kontrollverlust: Kontrollverlust liegt dann vor, wenn eine Person mit dem Spielen/Chatten/Surfen nicht mehr aufhören kann, auch wenn sie es möchte. Trotz des Vorsatzes aufzuhören, finden Betroffene kein Ende.
  • Entzugserscheinungen: Betroffene fühlen sich unwohl, wenn sie nicht vor dem Computer o. ä. sitzen, sind nervös, angespannt und gereizt und spüren ein starkes Verlangen, sich mit dem Medium zu beschäftigen. Auch Schlafstörungen und Alpträume können vorkommen.
  • Einengung des Denkens und Verhaltens: Die Gedanken Betroffener kreisen ständig um das Medium bzw. die dortigen Aktivitäten (Spiel, Shopping etc.). Der Alltag richtet sich nur noch nach dem Medium.
  • Toleranzentwicklung: Betroffene verbringen immer mehr Zeit vor dem Computer und halten immer längere Spielphasen „problemlos“ durch.
  • Konsum trotz negativer Konsequenzen: Betroffenen gelingt es nicht, ihren Medienkonsum einzuschränken, obwohl sich gesundheitliche (Körperpflege, Ernährung, Bewegung), soziale (Streit, Isolation, Einsamkeit) oder berufliche (Schule, Ausbildung, Arbeit) Probleme ankündigen bzw. schon eingetreten sind.
  • Starker Drang/Verlangen
  • Vernachlässigung von Pflichten und sozialen Bindungen

Halten einige dieser Symptome über mindestens drei Monate an, kann man von einer Abhängigkeit ausgehen. Treten nur wenige dieser Symptome über einen kürzeren Zeitraum auf oder aber in einer geringeren Ausprägung, spricht man von problematischem Computer(spiel) bzw. Medienverhalten. Dieses kann in eine Abhängigkeit münden, wenn das Nutzerverhalten nicht geändert wird.

Um eine individuelle Diagnose zu stellen, sind eine ausführliche Anamnese sowie eine Testdiagnostik durch geschulte Therapeuten (Suchtberatung, Fachklinik, niedergelassene Therapeuten) nötig.

Hier geht’s zum Selbsttest

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Ich spiele gerne Computerspiele, bin ich „süchtig“? Wie viel spielen ist zu viel?

„Gesundes“ Spielen

Prinzipiell ist gelegentliches Computerspielen etc. unproblematisch. Die meisten Menschen spielen gerne; es macht ihnen einfach Spaß, in andere Rollen zu schlüpfen, alleine oder mit anderen im Team neue Welten zu erkunden, Quests zu erledigen, gemeinsam im Kampf gegen (Spiel-)Gegner zu bestehen. Dagegen ist zunächst einmal auch nichts einzuwenden, denn Spielen ist unterhaltsam, kann den Zusammenhalt von Gruppen fördern, gibt viele Gelegenheiten neue Seiten an sich zu entdecken oder sich neu zu erfinden. In manchen Spielen steht auch Kreativität im Vordergrund, man kann sich ausleben und viel Neues erlernen. Ab und zu kann das Spielen auch für kurze Zeit von realen Problemen ablenken.

Problematisches Spielen

Gefährlich wird es, wenn die reale Welt nach und nach entgleitet, wenn das Spielen nur noch eine Möglichkeit darstellt, sich dem wirklichen Leben – mitsamt seiner Probleme – zu entziehen. Dabei ist es nicht in erster Linie wichtig, wie viel Zeit man vor dem Computer verbringt, sondern was man in seinem realen Leben versäumt bzw. verliert.

So ist es durchaus als problematisch anzusehen, wenn aufgrund des Computerspielens Arbeit, Schule oder andere Pflichten vernachlässigt werden, wenn Freunden immer öfters abgesagt wird oder soziale Bindungen nur noch „online“ gepflegt werden. Auch sollte man sich Gedanken über sein Spielverhalten machen, wenn der Spaß am Spielen langsam schwindet und das Gefühl, an den Computer zu müssen, im Vordergrund steht. Oft zeigt sich das auch dadurch, dass sich die Gedanken nur noch um ein Medium oder ein Spiel drehen, dass man nervös, gereizt oder aggressiv wird, wenn man offline ist, oder wenn alles andere langweilig erscheint und man kaum noch Freude empfinden kann.

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Muss ich süchtig sein, um mir Hilfe bei der GESOP-Suchtberatung zu holen?

Nein. Die GESOP-Suchtberatung ist Anlaufstelle bei allen Fragen bezüglich Sucht/Computer(spiel)abhängigkeit oder auch Drogen/Alkohol/Glücksspiel etc. Mit uns können Sie klären, ob ein Suchtproblem vorliegt, und sich als Betroffener oder Angehöriger kompetente Unterstützung und Hilfe holen.

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Wo finde ich weiteres Informationsmaterial?

www.fv-medienabhaengigkeit.de
www.escapade-projekt.de/
www.internetsucht-berlin.de
www.onlinesucht.de
www.websucht.info
www.stiftung-medienundonlinesucht.de
www.ins-netz-gehen.de
www.klicksafe.de
www.schau-hin.info
www.internet-abc.de
www.spieleratgeber-nrw.de
www.drogenbeauftragte.de
www.suchtkrankenhilfe-glueckstadt.de

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